Herren 1 – Sonntagsschuss entscheidet Sonntagsspiel

24:24, 10 Sekunden noch zu Spielen, Johannes Wolf schraubt sich in ungeahnte Höhen und nagelt den Ball unhaltbar über die Mauer in den Knick. Kein Zentimeter weiter rechts oder links hätte der Feuerball platziert sein dürfen, dann wäre das Spiel in einem Unentschieden geendet. Doch er passte und deshalb Extase, Spielertraube und Spitzenreiter!

Denkbar knapp gewannen die Mannen um Coach Irion das Topspiel gegen den bisherigen Spitzenreiter aus Neckarsulm am vergangenen Sonntag in der heimischen Käsberghalle vor 100 Zuschauern mit 25:24. Der stark dezimierte Kader der Käsbergjäger, die ohne Andreas Bender, Til Malicki und Nico Gassner (allesamt bisher die treffsichersten Rückraumakteure) antreten mussten, legten los wie die Feuerwehr. Vorallem Hauptbrandmeister Tim Helber zündete in den ersten Minuten ein wahres Feuerwerk. Bis seine Kameraden wussten was passiert ist, hatte die lange Drehleiter und Leihgabe der Zweiten bereits das Gehäuse der Gäste kurz und klein geschossen. Die ersten 4 Treffer gingen allesamt auf sein Konto, dann war allerdings das Löschmittel erstmal alle und bis zum 8:8 konnte sich keine Mannschaft einen nenneswerten Vorteil erspielen. Hier schlug dann erneut die Stunde vom aktuell besten Hexer der Landesliga. Max Ernst belegte seinen Kasten wie in den letzten Spielen mit einem Bann und stellte sich in bester Stuttgarter-Türsteher-Manier noch obendrein davor und ließ erst mal 8 Minuten niemanden mehr rein. So konnte sich der TV Mundelsheim in Minute 28 auf 12:8 absetzen. In den letzten paar Sekunden gelang der NSU noch schnell der Anschluss durch viel Schussligkeit der TV-Hintermannschaft und so ging es mit 13:11 in die Kabine.

Der zweite Abschnitt musste aufgrund der gerade erwähnten Schussligkeit in Unterzahl gestartet werden. Doch ein fehlender Henkel am Ball (nicht nur der Fussball diskutiert über zwingende Regeländerungen um den Sport attraktiver zu machen) bescherte den Gästen aus Neckarsulm zwei Ballverluste die Lucas Hochwimmer und Tom Kizler direkt bestrafen konnten. So wurde die Unterzahl mit 2:0 für sich entschieden und man konnte im Verlauf der zweiten Hälfte bis auf 21:17 davon ziehen. Doch Neckarsulm steckte nicht auf und kam gegen müder werdende Mundelsheimer beim 21:21 und 23:23 immer wieder zum Ausgleich. Beim 23:24 war dann sogar erstmals in der Partie der Gast aus dem Unterland in Führung. Mit einem verdeckten Wurf bei Zeitspiel gelang Noah Tews mit dem zweitsehenswertesten Treffer die Führung. Lucas Hochwimmer gelang postwendend der Ausgleich und die Abwehr und Torhüter Salles ermöglichten dem TV Mundelsheim mit einer Minute Restspielzeit nochmals einen Ballbesitz. Mit noch 40 Sekunden auf der Uhr bat Gerrit Irion zum Gespräch. Die Spielidee für den letzten Angriff wurde vorgetragen und besprochen und dann 10 Sekunden vor Ende der Partie durch Johannes "HangTime" Wolf selbstbestimmt geändert. Kritiker würden von fehlendem Spielverständnis sprechen, Kenner allerdings von einem Erkennen einer Gelegenheit. Auch alles Rufen (nicht Jojo, zu früh, über die größten drüber?) half nichts mehr und Johannes Wolf schraubte sich mit einem beidbeinigem Sprungwurf, viele andere hätten hierbei schon schwerste Verletzungen davon getragen, in ungeahnte Höhen. Dort oben angekommen konnte er sich beim Blick über den mindesten 4-Mann-Block der Gäste ausreichend Gedanken machen wo der Feuerball einschlagen sollte. Die Zuschauer waren aufgrund der Anspannung aufgesprungen und konnten die Flugbahn des Geschosses verfolgen wie es Unterkannte Latte und Innenseite Pfosten im langen Eck krachend einschlug. Die Gäste konnten nur noch direkt vom Anspiel werfen, was zum sichersten gehaltenen Ball von Torhüter Salles an diesem Abend führte. Der Rest war Freude pur und das Feiern der zumindest für das Wochenende bestehenden Tabellenführung.

Durch den Sieg konnte man nach Punkten mit der NSU gleichziehen, mit dem gewonnenen direkten Vergleich steht man aber in der Tabelle vor den Gästen aus der Motorenstadt. Damit steht in den Wochen der Wahrheit noch ein Duell aus. Nachdem man jetzt am kommenden Wochenende die Beine hochlegen kann steht am Sonntag den 13.02 das nächste Topspiel an. Dann geht es in der heimischen Käsberghölle gegen den Tabellendritten Bönnigheim ins nächste Derby. Gewinnt Bönnigheim am kommenden Wochenende gegen Bittenfeld wäre das Spiel gegen die Käsbergjäger wieder ein direktes Duell um die Tabellenführung.

An dieser Stelle gehen auch Gensungswünsche an Fabi, welcher sich leider eine Verletzung der lädierten Schulter zugezogen hat. Wir wünschen das Beste und schnelle Genesung!

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